Einblasdämmung auf Kehlbalkenlage begehbar

Einblasdämmung auf Kehlbalkenlage (begehbar)

Einblasen von Flocken WLS 0,035 bis 0,039 W/(mK)

Dämmdicke 200-300 mm

Herstellung neuer Fußboden, Einblasen in Zwischenraum

Individuelle Beschreibung der Sanierungsmaßnahme

Zwischen Spitzboden und Dachwohnungen liegt meist eine mit Lehm, Sand oder Schlacken gefüllte Kehlbalkendecke, eine Einblasdämmung reduziert deren Wärmeverluste. Über der bestehenden Dielung wird ein neuer Fußboden im Abstand der Dämmdicke aufgebaut, z.B. aus Papphülsen mit Dämmstofffüllung, die den neuen Fußboden aus Holzwerkstoffplatten tragen, oder aus Dämmraum-Elementen. Bei größeren Flächen reicht auch eine teilweise Begehbarkeit. Auf der alten Dielung ist eine Dampfbremsfolie erforderlich. Dämmstoffflocken werden in den neu entstandenen Zwischenraum eingeblasen und bilden eine homogene Dämmschicht, die dicht an die Giebelwände, die Dacheindeckung oder Unterspannbahn anschließt. Der Einblasdämmschlauch kann von innen über die Treppen ins Dach geführt werden. Auch die Hohlräume in der Kehlbalkenlage sind sowohl unter der Dielung als auch zwischen Einschub und Deckenputz zu dämmen, da hier sonst weiter Kaltluft vom Steildach oder den Giebeln eindringt. In der Kehlbalkenlage vorhandene Dämm- oder Füllstoffe ergänzen die neue Dämmung beim sommerlichen Hitzeschutz. Eine Belüftungsmöglichkeit des Spitzbodenraumes ist von Vorteil (Giebelfenster, Tonröhren). Führt eine Bodentreppe in den Spitzboden, ist auch deren Klappe z.B. mit Hartschaumplatten mit WLS 0,021-0,023 W/(mK) zu dämmen und rundherum mit einer Dichtung zu versehen. Die Einblasdämmung der begehbaren Kehlbalkenlage nimmt etwa einen Tag in Anspruch und ist dadurch sehr kostengünstig.

Zu beachten

Das GEG und die GEB-Förderung fordern bei Dämmmassnahmen an der Kehlbalkenlage einen U-Wert von 0,024 bzw. 0,14 W/(m²K), die Dämmdicken bis 30 cm erfordern. Für eine wärmebrückenarme Ausführung ist die Dämmung der Giebelmauern auf 50 cm Höhe ab OK alte Decke hinaufzuführen, was z.B. durch Dämmplattenstreifen auf den Giebelmauern gesichert werden kann. Der ausführende Betrieb prüft die Tragfähigkeit der Kehlbalkenlage für die neue Dämmstoffauflast. Die Rohdichte des eingeblasenen Dämmstoffs regelt seine Zulassung. Der ausführende Betrieb sollte eine QM-Qualifizierung besitzen.